Neuste Sonardaten vom Kongo-Canyon ergeben ein faszinierendes und auch gleichzeitig (aus geologischer Sicht) überaus verstörendes Bild:
Wie das Bild zeigt, endet der Fluß Kongo (so wie alle Flüsse der Welt) nicht am Kontinentalschelf sondern geht weit über 1000km bis in die Tiefsee (jenseits 3000m) weiter. Doch wie ist das möglich? Eigentlich gar nicht, denn:
a) Süßwasser ist leichter als Salzwasser und sinkt nicht zu Boden, wo es vielleicht weiter fließen könnte.
b) Sediment, das eingespült wird, erzeugt niemals ein Flusssystem mit Flussdelta (wie auf dem Bild zu sehen ist), sondern Schwemmkegel.
c) selbst wenn Wasser vom Fluss durch die Strömung weiter fließen würde, würde es sich nach sehr kurzer Strecke mit dem Salzwasser vermischt haben und der Strom würde abreißen. Hier ist der Fluss aber über mehr als 1000km lange Zeit weiter geflossen und hat auch zahlreiche Flussarme gebildet, so wie an Land.
Was man hier in aller Deutlichkeit sehen kann, weisen alle Flüsse und Ströme der Welt auf: Ewig lange Canyons und Flussläufe mit Verästelungen am Tiefsee-Grund.
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wie sowas entstehen kann: An Land. Und über einen Zeitraum von tausenden Jahren.
Das Problem dabei: Dazu dürfte es keine Meere geben, denn auch in der Abyssal-Region (also den gewaltigen Tiefseeebene) gibt es diese Flussläufe. Nachdem die meisten heutigen Flussverläufe nicht sehr alt sind (in geologischem Maßstab, also wenige Millionen bis zehntausende Jahre), müssten sie zu einer Zeit über den Ozeangrund geflossen sein als es schlicht und ergreifend keine Ozeane gab. Und das über viele viele Jahre hinweg.
Aber wo waren die Ozeane? Sie können ja nicht plötzlich verschwunden sein. Oder doch? Gab es ein Ereignis, das die Meere verdampfte und das Wasser regnete später wieder auf die Erde über einen sehr langen Zeitraum (solare Nova, wie ich sie schon mehrfach beschrieb)?
Oder ein Ereignis, bei dem die Meere im Untergrund „versickert“ sind um später wieder hervor zu kommen? Oder es war weitaus mehr Wasser in den Eiszeiten im Norden im Eispanzer gespeichert als wir vermuten.
Wären die Eispanzer nicht 5km sondern 20km hoch gewesen, hätten sie den Großteil der Meere speichern können und diese über einen langen Zeitraum trocken legen können. Die einzige Variante, die eine lange „Trockenzeit“ zulässt.
So oder so, wir können nur spekulieren. Ein Rätsel der Geologie, das heute nicht beantwortet werden kann. Fakt ist, dass die geologische Vergangenheit der Erde in Wirklichkeit völlig unbekannt ist und die Geologie nur einen winzig kleinen Blick in ein extrem komplexes und kompliziertes System liefern kann, das wir noch nicht einmal ansatzweise verstehen.
