Die Kundalini-Energie

Kundalini ist ein Begriff aus dem tantrischen Hinduismus und bezeichnet die Basisenergie des Menschen, die sich im Sakralchakra (Höhe Sacrum) befindet. In der Mythologie wird sie als Schlange dargestellt, die sich dort zusammengerollt befindet und darauf wartet, die Sperren der Chakren zu durchstoßen, was stets mit einer Bewusstseinserweiterung einher geht. Hat sie schließlich das höchste Chakra, das Kronenchakra, erreicht, so erlangt der Mensch die „Erleuchtung“.

Diese Schlange ist auf der untersten Ebene „gefangen“, in einem Stadium, das dem Tiefschlaf der Menschen (im Bewusstseinszustand) entspricht. Dort verharrt der Mensch nach der Geburt eine Zeit, bis die Schlange die erste Barriere durchbrechen kann.

Die Chakren sind beim Menschen nach der Geburt gesperrt, denn die Hülle muss mit den Bewusstsein mithalten können und umgekehrt. Doch nach und nach brechen die Chakrenbarrieren auf. Je nach Mensch kann das zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschehen. Zumeist geschieht es zum ersten Mal im Alter zwischen 8-11, also dem Einsetzen der Pubertät, die mit drastischen Veränderungen einher geht und einem chemischen Umbau des Gehirns. Da hier das Sakralchakra geöffnet wird, erwacht auch die dort ansässige sexuelle Energie im Menschen zum ersten Mal.

In der Tat wird der Aufstieg der Kundalini als etwas schmerzhaftes und oft unangenehmes empfunden, das meist mit großem inneren Stress und Unfrieden einher geht. Man muss sich die Chakren dabei wie Staudämme vorstellen, die das Wasser solange anstauen, bis der Damm bricht. Dann ergießt sich eine destruktive Flut, die alles alte mit sich reißt um Platz für Neues zu machen.

Zumeist erkennen wir einen bevorstehenden „Dammbruch“ an großem inneren Druck, der stets zunimmt. Wir glauben „platzen“ zu wollen. Manchmal ist der Druck so groß, dass er in einer depressiven Phase oder gar einer Depression gipfelt. Das wird dann meist mit Tabletten behandelt, die das Brechen des Dammes erfolgreich verhindern, aber damit oft auch den Aufstieg der Kundalini.

Schafft es die Kundalini jedoch durch eine der Chakrenblokaden, hängt es davon ab, wie stark diese Blockade war. Es gibt Menschen, die vom Durchbrechen des ersten „Tores“ (dem „Nabelchakra“) so aus der Bahn geworfen werden, dass sie das Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen, da sie von der immensen Flut schlicht hinweggespült werden.

Doch in der Regel gibt sich das nach einigen Wochen wieder. Doch je höher die Kundalini steigt, desto „schmerzhafter“ wird das Durchbrechen eines Dammes, dem Öffnen des nächstes „Tores“.

Eines haben diese „Dammbrüche“ jedoch gemein: Danach kann das Bewusstsein auf mehr Daten des Unterbewusstseins zugreifen und man „erkennt“ mehr als zuvor. Eine neues „Bewusstseinslevel“ wurde erreicht. Es ist unmöglich, zu sagen, auf welcher Stufe der Chakra-Leiter man sich befindet, denn nur bei der Erleuchtung erkennt man, dass man „ganz oben“ angelangt ist. Es gibt immer wieder Menschen, die behaupten, sie können genau sagen, wo ihre Kundalini ist. Das ist jedoch in der Regel eher unseriös, da dies nicht möglich ist aufgrund des fehlenden höchsten Bewusstseinszustandes.

Man kann es jedoch in etwa abschätzen an den „Schüben“, die dabei entstehen. Es sind tage- bis wochenlange Zustände, in denen man am liebsten „aus der Haut fahren“ möchte. Frauen kennen das, wenn sie die Regel haben, doch ein Kundalini-Schub hält Tage bis Wochen an und hat ganz bestimmte Symptome, die neben der energetischen auch eine stark hormonelle Ausprägung haben.

Dabei pendelt die Energie stets vom neu durchbrochenen Tor bis zum nächst höheren Chakra, wo die Barriere noch stabil und geschlossen ist, hin und her, wie eine Welle, die an den nächsten Damm brandet und zurückgeworfen wird. Das fühlt sich dann an wie eine „Sinuskurve“ der Befindlichkeiten.

Steigt die Kundalini auf bis zum nächsten Tor, so gerät man in eine depressive Phase und der innere Druck lässt einen erstarren. Ist sie jedoch am bereits durchbrochenen Tor, ist man in einer manischen Phase und man strotzt nur so vor Energie. Ab einem bestimmten Tor ist das so stark, dass man von einer „bipolaren Störung“ spricht, die heute als eine psychischen Dissonanz angesehen wird, aber in Wahrheit nur das Pendeln auf höherem Bewusstseins-Level ist.

„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“, den Zustand kennen viele und es ist ein Zeichen dafür, dass man bereits mit einer aufsteigenden Kundalini zu kämpfen hat. Je höher die Kundalini steigt, desto mehr Widerstand erfährt sie. Daher ist jedes Tor nach oben stets schwerer zu öffnen als das Vorhergehende. Beim Öffnen jedoch ist somit auch die Flut sehr viel stärker, da der Druck sehr viel größer sein muss.

Die letzten Stufen werden allgemein als extrem unangenehm und sogar lebensbedrohlich wahrgenommen, wenn man nicht weiß, was passiert. Ständige Paniakattacken bis hin zur Agonie sind die Regel.

Wenn man dies alles jedoch weiß, kann man sich auf solche Zustände freuen und versuchen, die freigewordenen Energie in konstruktive Bahnen zu lenken. Das ist natürlich sehr schwer. Aber es ist mit viel Training (vor allem Meditation) mach- und beherrschbar.

Wenn ihr solche Zustände also erlebt, könnt ihr davon ausgehen, dass eure Kundalini in Bewegung ist und vielleicht sogar dabei, das nächste Tor zu durchbrechen. Fürchtet euch also nicht davor, auch wenn es meist sehr wehtut. Das Resultat ist stets konstruktiv!

Kundalini-Energie
Die Chakren und die heiligen Geometrie des Raumes.
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